Es darf gewählt werden!
Es ist wieder soweit. Andauernd stellt sich die Demokratie zur Wahl und alle machen mit. Warum das so ist weiß eigentlich niemand wirklich genau, aber ein Grund zum jubeln ist es allemal. Schließlich geht es um unsere Zukunft und auch um die Betrachtung der Vergangenheit. Und die war ja bekanntlich von „nicht so schön“ bis zu „wir haben alles richtig gemacht“. Da kann man sich einfach nicht entziehen.
Zur Wahl stehen die üblichen Verbrecher, urps, ich meine natürlich unsere allseits bekannten undbeliebten Politiker. Sei es „Wowirscheissen“, „Schwachhratzin“, oder, tja, das war es dann auch schon mit den Bekanntheiten.
Egal. Der Rest ist eben unbekannter und fauler Beigeschmack. Und wird trotzdem gewählt. Von uns. Den mündigen Bürgern. Oder sind wir etwa nicht mündig? Volltrunken ob unserer Macht? Berauscht davon jeden Hirten der Gemeinschaft zappeln lassen zu können? Höhö du Bulitiger, dir wörde öch ös möl scho röchtög zoigön, höhö.
Im Wahllokal wird erstmal ordentlich einer genimmt. Die Bardeien sollen mal schön schwitzen ob der Zeit die ich mir lasse um meine häkchen zu setzen. Mittags rein da, und bis 17.54 erstmal am Tresen gehockt. Schließlich ist der Wirt ein guter Kumpel von mir. Die Zeit vergeht mit Molle und Korn ja auch wie im Fluge und dischkudiert wird mit steigendem Alkoholpegel auch immer heftiger. Um 17.55 entschließe ich mich siegessicher in die Kabine zu wanken, ein schwieriges Unterfangen angesichts meiner schräglage. Der Wahlzettel entpuppt sich als leicht unübersichtlich, vor allem weil die Buchstaben in einem irren Ballett umeinander tanzen. Da kann öch möch gar nicht entschoiden wölchen öch nimmen soll. Edwa die sozialchrisdlöchen grünen oder die grünsozialen Chrisden oder doch lieber den Hölmud Smidt? Schnell nochmal raus aus der Kabine und ran an den Tresen. Da wartet schon ein Klarer.
Danach ist die Wahl endgültig klar. Ich bestelle lieber noch einen doppelten und scheiße auf die Wahl. Ist eh besser. Kann ich nix falsch machen und es gibt ohnehin genug Gesprächsstoff. Zum Beispiel warum meine Rechnung so hoch ist.
Egal, einer paßt noch und gezahlt wird einfach morgen. Das paßt, zumal der Sieger feststeht. Die Demogradie. Das ist ja schließlich was alle wollen.
Na denn Prost Deutschland!